S14: 70 Jahre Kloster St. Raphael, Montenau

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Art.-Nr.: 153

Eric WIESEMES: 70 Jahre Kloster Montenau
(ZVS-Schriftenreihe Nr. 14) 94 Seiten, zahlreiche Abbildungen, DIN-A5-Format – St.Vith 1998

Die nunmehr 14. Schriftenreihe des Geschichts- und Museumsvereins ZVS thematisiert die Geschichte des vor 70 Jahren in Montenau gegründeten Klosters St.Raphael. Dabei steht nicht das Klosterleben im engeren Sinne, sondern das politische und gesellschaftliche Umfeld des Montenauer Klosters im Mittelpunkt.

Zum Inhalt:
Das Kloster Montenau befindet sich in einem alten Landsitz, den der Antwerpener Kaufmann Grisar nur wenige Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges in unmittelbarer Nähe zum Wolfsbusch erbauen ließ. 1928, also vor genau 7 Jahrzehnten, erwarb dann die Steyler Missionsgesellschaft (kurz SVD) diesen für damalige Verhältnisse luxuriös eingerichteten Bau.

Hort des Deutschtums?
Allerdings erfolgte die Übernahme nicht ohne Probleme, wie im Hauptteil der Publikation verdeutlicht wird. Diese Schwierigkeiten waren in erster Linie politischer Natur und müssen vor dem Hintergrund der probelgisch-prodeutschen Spannungen während der Zwischenkriegszeit gesehen werden.
Aufgrund negativer politischer Erfahrungen, die man mit Teilen der Weltgeistlichkeit in Eupen-Malmedy-St.Vith machte, begegneten die Diözesan- und Regierungsverantwortlichen dem Steyler Klosterprojekt in Montenau mit größter Vorsicht.
Die Zweifel an der nationalen Loyalität der Steyler waren groß. Der belgische Staat und das Bistum Lüttich befürchteten, in einem SVD-Kloster in Montenau könne ein Hort des Deutschtums entstehen. Selbst der damalige Premierminister Jaspar schaltete sich in die Diskussion ein, die letztendlich aus Sicht der Steyler ein positives Ende nehmen sollte. Anhand von bisher unveröffentlichtem Quellenmaterial aus den Ordensarchiven wird dieser ’steinige‘ Weg bis zur Gründung einer SVD Niederlassung in Montenau nachgezeichnet.

Wehrmachtslazarett
Das Montenauer Kloster, das den Steylern zunächst als Erholungsheim für altersschwache Patres und Brüder zur Verfügung stand, wurde Ende der dreißiger Jahre ausgebaut. Dieser geräumige Anbau diente während des Zweiten Weltkrieges als deutsches Wehrmachtslazarett. Im Winter 1944/45 (Ardennenoffensive) standen hier insgesamt 10 Operationstische. Pausenlos wurden chirurgische Eingriffe vorgenommen.

Bischöfliche Schule
Von 1945 bis 1951 befand sich die Bischöfliche Schule St.Vith im Anbau des Klosters ‚St.Raphael‘. Dies aus 2 Gründen: Zum einen war in der Büchelstadt an eine Wiederaufnahme des Unterrichts nicht mehr zu denken, da die BS St.Vith im Bombenhagel der Ardennenoffensive zur Ruine geworden war. Zum anderen stand das weitgehend unbeschädigte Kloster in Montenau, das zuvor als Lazarett gedient hatte, wieder leer. Im Rahmen einer Sprachen- und Handelsabteilung wurde hier ausschließlich das männliche Geschlecht auf das Abitur vorbereitet. Seit dem Weggang der BS (1951) steht das Haus den Vereinigungen, Schulen und Privatpersonen aus dem Dreiländer-Eck als Ort für Kurse, Studientage und Exerzitien offen. Im Altbau, d.h. in der Villa ‚Grisar‘, befindet sich gegenwärtig eine Gebetsgemeinschaft um den aus Montenau stammenden Steyler Pater Peter Mertes.

(Siehe ZVS-Heft 1998-12, S. 238)

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