Clara Gerlach: „Der Westwall“ und Harald Deilmann: „Das Kriegsspielzeug“ (Fotoausstellung im ZVS-Museum)

Geschrieben am 09.12.2022

Wann:
1. April 2023 um 14:00 – 25. Juni 2023 um 21:43
2023-04-01T14:00:00+02:00
2023-06-25T21:43:00+02:00

Clara Gerlach: „Der Westwall“ und Harald Deilmann: „Das Kriegsspielzeug“

Clara Gerlachs und Harald Deilmanns Fotos und Installationen thematisieren die Hintergründe des Westwallbaus und die menschenverachtende Ideologie und Politik des Nationalsozialismus. Gerade der Bau des Westwalls zeigt, dass von den Unterdrückungsmethoden der Nazis nicht nur die angeblich Fremden, sondern genauso systematische die eigenen so genannten „Volksgenossen“ betroffen waren. Menschen galten unter dem Nationalsozialismus eben nicht als Wesen mit eigenem Willen und Rechten, sondern als Sache, über die der Nazistaat beliebig verfügen konnte.

Clara Gerlach zeigt auf ihren Fotos den Westwall, wie er sich Erholung Suchenden und Wanderern im Islek darstellt. Das, was sich dem Betrachter als baumbestandene Hügel oder romantische Natur darbietet, sind Betonruinen gesprengter Bunker, deren heutiges idyllisches Aussehen das reine Grauen verbirgt. Clara Gerlachs Arbeit ist daher ein Appell an den Verstand: Wer nur glaubt, was er sieht, der bleibt oberflächlich und kann die Realität nie angemessen erfassen.

Die Westwall-Fotos von Harald Deilmann entstanden überwiegend im Sommer 2008. Seine künstlerischen Fotos wollen diese verbrecherische Militäranlage keineswegs ästhetisch „veredeln“. In Anlehnung an das Gedicht „Das Riesenspielzeug“ von Adalbert von Chamisso (1831), in dem dieser beschreibt, wie die Tochter eines Riesen pflügende Bauern als Spielzeug mit nach Hause nimmt, spielt der Fotograf auf die „Herrenmenschen-Ideologie“ der Nazis an. In seinem Gedicht versteckt der liberal denkende Romantiker Chamisso die Überzeugung, dass die Herrschende, die die Beherrschten als Sache behandeln, aus der Geschichte verschwinden müssen. Deilmanns schwarz-weiß Fotos der unromantischen Reste des Westwalls stehen in Beziehung zu Chamissos Versen und bilden mit ihnen einen fotografisch-lyrischen Gleichklang.

In Zusammenarbeit mit dem Museum „wArtehalle Welchenhausen“, wo diese Bilder schon 2021/2022 zu sehen waren, zeigen wir die Ausstellung vom 1. April bis zum 25. Juni 2023 zu den gewohnten Öffnungszeiten (dienstags bis freitags: 13 bis 17 Uhr, samstags und sonntags: 14 bis 17 Uhr).

Eintrittspreise: Erwachsene: 3 Euro, Kinder und Jugendliche: 1 Euro, Gruppen (ab 6 Pers.): 2 Euro/Pers.

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