ZVS - Der Zug kommt

Die Vennbahn-Lok

Tenderlokomotive T14 der Baureihe 93

Diese ab 1914 gebaute Lokomotive wurde vorwiegend auf den preußischen Nebenbahnen, wie der Vennbahn eingesetzt. Diese Lok war vom Aussehen und der Ästhetik her die gelungenste preußische Tenderlok, besonders wegen der symmetrischen Achsfolge.

56 Loks dieser Bauart gingen nach dem Versailler Vertrag als "Waffenstill­stands-Loks" an die belgische Staatsbahn. Die Typenbezeichnung wechselte dabei von 93 auf 97. Die preußischen Loks wurden belgischen Baugrund­sätzen angeglichen. Bis 1940 wurden die T14 im Personenverkehr und im Verschub eingesetzt durch die Depôts Antwerpen-Süd, Arlon, Bruxelles-Midi, Herbesthal, Liège, Luttre, Pepinster Trois-Ponts (von 1923-1925) und St.Vith. Vorzugsweise beförderten sie Personenzüge auf den Strecken Lüttich - Herbesthal, Pepinster - Trois-Ponts und auf der Vennbahn.

Im August 1940 ordnete der Reichverkehrsminister an, dass hundert belgische Loks an die Reichsbahn zu "vermieten" seien. Die im besetzten Belgien gelegenen Betriebswerke Herbesthal, Montzen und St.Vith wurden der Reichsbahndirektion Köln unterstellt. Die mit belgischer Nummerierung vesehenen T14-Loks (97 �) gingen damit in den Kölner Bestand über und erhielten wieder ihre 93-er Nummerierung. Im St.Vither Bahnhof waren 1940 drei solcher Loks beheimatet (93 1122, 1128 und 1204). Nach der Befreiung Belgiens im Jahre 1945 stand nur mehr eine belgische T14 im Lande, und zwar die während der Ardennenoffensive stark beschädigte Lok 93 1041 im völlig zerstörten St.Vither Bahnhof.

Nach dem Krieg erhielt Belgien 21 Loks zurück, die wieder mit der 97er Nummerierung versehen wurden und vorwiegend auf der Vennbahn eingesetzt wurden. Bis 1965 wurden alle diese Loks aus dem Verkehr gezogen.

(Quelle: Wenzel, H.; Moll, G.: Die Baureihe 93. EK-Verlag, Freiburg, 1999)