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ZF09b: Eupen-Malmedy-St.Vith. Die bewegte Geschichte eines Grenzgebietes – Teil 2

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Art.-Nr.: 5392

ZF09b: Eupen-Malmedy-St.Vith. Die bewegte Geschichte eines Grenzgebietes – Teil 2

Teil 2: Der Wiener Kongress und die Preußenzeit           

Mit der endgültigen Niederlage Napoleons bei der Schlacht von Waterloo 1815 endet auch die rund 20-jährige Zeit der Franzosen in unserem Gebiet.

Bei den Friedensverhandlungen in Wien schließen sich die Vertreter der Großmächte Preußen, Russland, Österreich und England zusammen, um Europa von der Herrschaft Napoleons zu befreien.  Der Kongress ist aber rückwärtsgewandt und versucht die alte Macht der Fürsten durch die Wiederherstellung der Grenzen von 1792 wieder zu festigen. Ohne Rücksicht auf die Wünsche der Menschen werden neue Staaten geschaffen und alte in ihrem Gebietsstand stark verändert.

Um im Norden ein starkes Bollwerk gegen das kriegerische Frankreich zu bilden, entsteht das Vereinigte Königreich der Niederlande, ein neuer Staat, der aber nur 15 Jahre Bestand hat.  Der südliche Teil spaltet sich ab und es entsteht ein neuer Staat: Belgien.

Um die reichhaltigen Galmeivorkommen in der Nähe von Kelmis streiten sich Preußen und Niederländer.  Beide Länder unterzeichnen 1916 in Aachen einen Vertrag mit der provisorischen Lösung, das strittige Gebiet von Neutral-Moresnet gemeinschaftlich zu verwalten.  Die „Vieille Montagne“, oder der „Altenberg“, eine Gesellschaft, die Zink- und Bleierz abbaut und zu Zink und Messing verarbeitet, bietet vielen Menschen Arbeit und Brot, und das führt zu einem ungekannten wirschaftlichen Aufschwung in dieser Region.

Die Rheinprovinz und Westfalen werden beim Wiener Kongress Preußen zugesprochen, womit auch unser Gebiet preußisch wird:  Die Kreise Eupen, Malmedy und St.Vith gehören nun zum Regierungsbezirk Aachen.  1820 wird der Kreis St.Vith aufgelöst und dem Kreis Malmedy zugeordnet.  Die Einbindung des Eifeler Rau­mes in das neue Königreich geschieht verhältnismäßig reibungslos.

Der Eupener Tuchindustrie fehlen aber die Absatzmärkte, denn nun ist sie vom einstigen Wirtschaftsraum Frankreich abgetrennt und an das eher verarmte Agrarland Preußen angebunden. Viele Textilarbeiter werden arbeitslos.

Schlechte Ernten führen in dem neuen Staat immer wieder zu Hungersnöten und zwingen zahlreiche Menschen zur Auswanderung.

Die Einführung des allgemeinen Schulzwangs stößt bei den einfachen Bauern auf wenig Gegenliebe, denn die Kinder sind eine wichtige Stütze in der Landwirtschaft.

Konfessionelle Unterschiede zwischen dem protestantischen Preußen und und dem katholischen Rheinland führen immer wieder zu Spannungen, die ihren Höhepunkt erreichen, als man den Kölner Erzbischof Droste zu Vischering zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er die so genannte „Mischehenkonvention“ nicht unterzeichnen will.

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