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ZF09a: Eupen-Malmedy-St.Vith. Die bewegte Geschichte eines Grenzgebietes – Teil 1 (Preis für ZVS-Mitglieder)

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ZF09a: Eupen-Malmedy-St.Vith. Die bewegte Geschichte eines Grenzgebietes – Teil 1

Neben den Flamen und Wallonen bildet die Bevölkerung der Deutschsprachigen Gemeinschaft heute mit einem Anteil von etwa 0,7% die kleinste Sprachgruppe Belgiens.  Nach dem Ersten Weltkrieg  hatte man bei den Friedensverhandlungen in Versailles die  beiden Kreise Eupen und Malmedy vom besiegten Deutschen Kaiserreich abgetrennt und sie Belgien zugesprochen.

Das Gebiet um Eupen, Malmedy und St.Vith bildet schon seit Menschengedenken die Nahtstelle zwischen zwei unterschiedlichen Kulturräumen – dem romanischen einerseits und dem germanischen andererseits. Seit dem Zerfall des Frankenreiches im 9. Jahrhundert ist unser Landstrich ein Grenzgebiet, das in seiner bewegten Vergangenheit immer wieder Staatenwechseln unterworfen war.

In unserer Doku-Reihe gehen wir auf Spurensuche und zeigen auf, wie sich die großen europäischen Konflikte in den vergangenen Jahrhunderten auf unser Gebiet ausgewirkt haben.

 Teil 1 :  Von Maria-Theresia bis Napoleon

Im Deutschland des 18. Jahrhunderts kämpfen zwei Monarchen um die Vorherrschaft auf deutschem Boden: Wilhelm II von Preußen und die Habsburgerin Maria-Theresia von Österreich.

Von ihrem Vater Kaiser Karl VI nimmt Maria-Theresia 1748 die Niederlande mit den Herzogtümern Limburg und Luxemburg in Besitz.  Damit beginnt für die Menschen in unserem Gebiet eine segensreiche Zeit; die Tuch- und Lederindustrie blühen auf und führen zu großem Wohlstand.

Maria-Theresias Nachfolger Joseph II versucht, den Einfluss von Adel und Klerus zurückzudrängen, um zu einem absolutistisch regierten Einheitsstaat zu gelangen.

Besonders seine kirchenfeindlichen  Maßnahmen stoßen in unserem katholisch geprägten Gebiet auf Ablehnung.

Als im Jahre 1789 in Frankreich die Revolution ausbricht, beginnt in Europa ein neues Zeitalter, das der alten Ständegesellschaft ein Ende setzt.

Um die Französische Revolution und ihre Auswirkungen einzudämmen oder sogar rückgängig zu machen, bilden Österreich und Preußen eine Koalition, um gemeinsam gegen Frankreich vorzugehen.  Als die Franzosen gegen diese Koalition in den Krieg ziehen, drängen sie die Österreicher im Januar 1795 bis auf das rechte Rheinufer zurück und erobern das ganze linksrheinische Gebiet. Damit gelangen auch Eupen, Malmedy und St.Vith zu Frankreich.

Das Land wird in Departements eingeteilt: unser Gebiet kommt fast ganz an das Ourthe-Departement; nur die Gemeinden Manderfeld und Schönberg werden dem Saardepartement zugeteilt.

Hohe Steuerlasten, antiklerikale Maßnahmen und die Einführung der Wehrpflicht führen zum Widerstand in der Bevölkerung.

Als Napoleon Bonaparte 1799 in Frankreich an die Macht kommt, lässt er den Handel mit englischen Waren verbieten, um die wirtschaftliche Lage zu verbessern.  Die französischen Eroberungen befreien unser Gebiet aus seiner Randlage und führen zu einer wirtschaftlichen Hochkonjunktur.  Tuch-, Papier- und Lederindustrie erleben eine nie gekannte Blütezeit.  Der „Code Napoleon“ ordnet die Rechtsprechung neu, und die Bevölkerung wird wieder über die Geschworenengerichte an der Rechtsfindung beteiligt.

Mit Napoleons Abdankung 1815 geht das Französische Kaiserreich zu Ende, und damit endet auch nach einem 20-jährigen Intermezzo die Franzosenzeit in unserem Gebiet.

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