Jenniges, H.: Daheim in fremdem Land (ABE30) > RT8

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Hubert JENNIGES: Eifeler Amerika-Auswanderer im 19. Jahrhundert.

(ZVS-Schriftenreihe Nr. 17)
150 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, DIN-A5-Format – St.Vith 2002

Der vorliegende Band ist schon der fünfte der ZVS-Schriftenreihe aus der Feder unseres Ehrenvorsitzenden Hubert Jenniges. Die Amerika-Auswanderung ist ein oft noch unterschätzter Teil unserer Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Das Ausmaß der Auswanderung schätzt der Autor auf etwa 250-300 Familien unserer Heimat – eine genaue Angabe ist unmöglich, da der Anteil illegaler Auswanderer 60-70% ausmachte. Zahlreiche Namen Eifeler Ursprungs in den USA liegende auch den familiengeschichtlichen Bezug zur Heimat. Allein im südlichen teil Minnesotas leben heute noch wohl ca. 24.000 Menschen Eifeler Abstammung. Mit diesem Buch liegt ein Werk vor, das dem Interessierten die Emigration eben als wichtigem Teil unserer preußischen Geschichte insgesamt darstellt. Im ersten Kapitel befasst sich Jenniges mit den Ursachen der Auswanderung. Dabei treten teilweise unerwartete Aspekte zu Tage, wie die Einführung der Realteilung als eine der Hauptursachen für Verarmung und Bevölkerungsüberschuss im 19. Jahrhundert. Auf der anderen Seite werden ideologische Gründe nur als Randerscheinung vermutet. Der zweite Teil befasst sich mit dem Verlauf der Ausreise von der Loslösung aus der Heimat über die Einschiffung und der oft gefährlichen Überfahrt bis zur Ankunft und Einregistrierung. Das dritte Kapitel untersucht die beliebtesten Ziele der Eifeler Einwanderer in den USA (nämlich Minnesota, Wisconsin und auch Texas) und das Leben vor Ort (Entbehrungen, Klimaschwankungen, Indianerüberfälle, ….). Der vierte Abschnitt erzählt von Einzelschicksalen. besonders deutlich wird hier, welch tiefe Einschnitte die Auswanderung in das Leben der Familien brachte und wie unterschiedlich die „Karriere“ der Neu-Amerikaner sein konnte. Im Anhang der Schriftenreihe finden wir den Abdruck eines Erlebnisberichtes aus dem Jahre 1885, der von den negativen Erlebnissen eines Rechter Auswanderers und Rückkehrers erzählt. Mit einer kleinen Sammlung von „Lyrik für Minnesota-Siedler“ findet das Buch einen gelungenen Abschluss.
(Aus der Buchbesprechung in ZVS-Heft 2002-09) AJK

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