ZVS - Der Zug kommt

Bahnhof Steinebrück


Nach dem Versailler Vertrag (1919) kam das Gebiet um St.Vith an Belgien. Die bestehende Bahninfrastruktur wurde am 28. Februar 1921 in das Netz der Chemins de Fer de l'Etat Belge übernommen. Auf der Linie St.Vith - Bleialf wurde die Grenze bei Kilometerstein 49.919 festgesetzt, und zwar auf der Mitte der Ourbrücke, die die Our etwa 1 km östlich von Steinebrück überquert, im 2. Weltkrieg zerstört wurde und heute als Holzbrücke wieder die Verbindung zu den deutschen Nachbarn ermöglicht.

 Der Bahnhof in Steinebrück um 1930

Steinbrück wurde 1919 also Grenzbahnhof; er war mit zwei Haupt- und zwei Nebengleisen ausgestattet. Für die Bewohner der deutschen Dörfer Ihren und Urb war dies mit Schwierigkeiten verbunden, denn sie nutzten bis dahin den Bahnhof Steinebrück. Trotz internationaler Verhandlungen gelang es nicht, eine Lösung zu finden, so dass die deutsche Bahn 1930 eine Haltestelle in Ihren einrichtete.

Nach dem 2. Weltkrieg waren zwei Brücken der Linie Lommersweiler - Steinebrück - Bleialf zerstört: die Brücke über die Braunlauf ausgangs des Bahnhofs von Lommersweiler und die Grenzbrücke über die Our zwischen Steinebrück und Ihren. Auch der Bahnhof, der im Januar 1945 von alliierten Bombern angegriffen worden war, lag in Trümmern.

Die Brücken wurden nach dem Krieg durch Notbrücken ersetzt, so dass die Holztransporte aus der Schneifel nach Belgien (Kriegsschäden) erfolgen konnten. Der Personenverkehr zwischen Lommersweiler und Steinebrück wurde im Mai 1949 wieder aufgenommen, aber schon drei Jahre später wieder eingestellt. Einen grenzüberschreitenden Personenverkehr hat es nach dem Krieg nicht mehr gegeben; zwischen St.Vith und Bleialf verkehrten dagegen noch zwei Güterzüge wöchentlich bis 1953. Der Gleisabbau zwischen Wiesenbach (Sägerei Pauls), Lommersweiler und Steinebrück erfolgte 1960.


Der verwüstete Bahnhof Steinebrück im Frühjahr 1945