60. Jahrestag der Befreiung

12.12.2004

Zum 60. Jahrestag kehrte auch eine Gruppe von 102 US-Veteranen an die historischen Schauplätze zurück. An verschiedenen bedeutsamen Orten und Denkmälern finden in dieser Woche bekanntlich Gedenkfeiern statt.

 

Am vergangenen Sonntag besuchte nun eine Gruppe von 102 US-Veteranen, die vor 60 Jahren aktiv an der Befreiung Belgiens und Europas mitwirkten, die Ardennenregion. Eine stolze Zahl, die quasi zwei Drittel der noch lebenden US-Veteranen ausmacht: »Auf Grund der Tatsache, dass die 106. und 168. Division vornehmlich aus jungen und teilweise sogar kampfunerfahrenen Soldaten bestand, leben heute noch recht viele und können St.Vith und die Ardennenregion noch regelmäßig besuchen«, erklärte der St.Vither Schöffe Lorenz Paasch.

Rundreise

Erstes Ziel der Rundreise war am Samstag das Städtchen Houffalize, bevor die Veteranen mitsamt ihren Begleitpersonen und Familienangehörigen den Weg nach St.Vith einschlugen, wo für viele die schlimmsten und erbittertsten Kämpfe stattfanden. Treffpunkt war zunächst das US-Kriegerdenkmal in der Klosterstraße.

Bürgermeister Christian Krings und auch Schöffe Lorenz Paasch hießen die insgesamt rund 280 Besucher herzlich willkommen. In seiner Ansprache bedankte sich Christian Krings bei den US-Veteranen für den bewiesenen Mut und den Einsatz zur Befriedung der Eifelregion und ganz Europas. St.Vith sei das Zentrum der Ardennenschlacht gewesen und aus diesem Grund auch ein wichtiger Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg. Der Bürgermeister erinnerte aber auch an die meist jungen deutschen Soldaten, die auf Grund von Hitlers Diktatur keine Chance in diesem sinnlosen Krieg hatten. Zugleich sprach er die Hoffnung aus, dass der Frieden zu einer dauerhaften Einrichtung werde. Der Verantwortliche der »17th Infantery Division Association«, Earle R. Hart, erinnerte in seiner Ansprache an das Schreckensszenario vor 60 Jahren. St.Vith habe mit der völligen Zerstörung und zahlreichen Zivilopfern einen hohen Preis für die Befreiung zahlen müssen. »Wir denken aber alle gerne an die herzlichen Kontakte mit der Zivilbevölkerung zurück. Gemeinsam haben wir ein großes Stück Arbeit im Sinne der Befriedung der westlichen Welt geleistet«, so Hart. Die äußeren Umstände seien vor 60 Jahren nahezu identisch gewesen: »1944 war es ebenso bitterkalt, wenn nicht sogar kälter, als wir auf den Hügeln rund um St.Vith Stellung bezogen.«

Nach der offiziellen Kranzniederlegung spielte Trompeter Helmuth Hilgers das Salut, gefolgt von der amerikanischen Nationalhymne. Neben den amerikanischen US-Veteranen waren auch ostbelgische Veteranenverbände vertreten. Nach dem Besuch des Kriegerdenkmals an der Bischöflichen Schule fuhr die Besuchergruppe zum Denkmal der 168. US Infantery Division am Prümer Berg, wo die wohl entscheidendste Schlacht in der Ardennenoffensive ausgefochten wurde. Die 168. US-Infanteriedivision hielt damals dem deutschen Angriff unter großen Verlusten stand und brachte somit den Vormarsch ins Landesinnere ins Stocken.

Gefallene Kameraden

Präsident George Checker gedachte zusammen mit seinen Veteranenkollegen den zahlreichen gefallenen Kameraden, bevor der Bus-Konvoi zum Mittagessen ins Militärlager nach Elsenborn abfuhr. Der Nachmittag stand im Zeichen der Besuche von Stavelot, La Gleize und Stoumont. Am gestrigen Montag statteten die US-Veteranen den luxemburgischen Öslingstädten Ettelbrück und Diekirch einen Besuch ab.

Auch dort wurden die kriegerischen Auseinandersetzungen während der Ardennenoffensive äußerst heftig geführt. Ferner sind noch feierliche Zeremonien in Clerf (am morgigen Mittwoch), Luxemburg (Freitag) und Houffalize (Samstag) vorgesehen, bevor Bastogne am Sonntag zum großen Gedenkakt einlädt.

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