Manche Wege führen seit alters
her von Reuland zum alten Pfarrort Weweler, wo heute noch die Reuländer ihre
Toten zur letzten Ruhe betten. Der heutige Weg von Reuland nach Weweler, der
als Kreuzweg angelegt ist, führt über die alte Bahntrasse durch den Wald steil
zum Dorf mit der alten gotischen Kirche. Mit dem Bau der Eisenbahn wurde dieser
Weg durchschnitten. Um den Passanten einen ungefährlichen Übergang über das
Gleis zu ermöglichen, wurde eine recht steile Brücke über das Gleis gebaut,
"die schiefe Brücke von Reuland", wie sie im Volkmund genannt wurde.
In unmittelbarer Nähe befand sich eine Quelle, die auch heute noch trinkbares
Wasser aus einer Quellfassung liefert. Während des 2. Weltkrieges wurde ein
Bogen dieser Brücke mit Zinkblech verkleidet und als Wartehäuschen für
Zugreisende aus Reuland ausgebaut. An dieser Stelle wurde eine Haltestelle
eingerichtet, denn der Reuländer Bahnhof lag ja etwa 2 km von der Ortsmitte
entfernt. Als die deutsche Wehrmacht im September 1944 aus unserem Gebiet
abzog, zerstörten Sprengkommandos manches für strategisch wichtig erachtete
Bauwerk. Auch die "schiefe Brücke" wurde ein Opfer dieser Maßnahmen.
Die Ruinen wurden erst Jahre nach dem Krieg weggeräumt und versperrten bis
dahin den Kirchweg nach Weweler.
Als die Bahn gebaut wurde, bestand noch ein anderer Weg nach Weweler, der von der ehemaligen Schule (heute Kulturhaus) ausgehend über einen Steg die Ulf überwand und durch den Wald bergan verlief. Heute ist dieser Weg nur noch als Waldschneise erkennbar. Zum Zeitpunkt des Bahnbaus wurde dieser Weg jedoch noch u.a. von den Schulkindern benutzt, denn unter dem Damm wurde ein Tunnel für Fußgänger angelegt, der heute noch besteht und von dem aus eine kleine Treppe zum alten Fußweg nach Weweler führt.